FIP-INSTITUT

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Im Rahmen der Eingliederungshilfe unterstützen wir seit 20 Jahren Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben in ihrer eigenen Wohnung zu führen. Zu einer selbstbestimmten Lebensführung gehört auch die Entscheidung, ob man sich ein Haustier halten möchte. Als Fachkräfte des psychosozialen Felds werden wir uns daher immer wieder in Situationen befinden, in denen wir uns die Frage stellen: Wer kann sich um ein Haustier kümmern, wenn der bzw. die Halter:in stationär versorgt werden muss? Was können wir tun, wenn ein:e Tierhalter:in eine notwendige  Behandlung nicht wahrnehmen möchte, da sie oder er das Haustier nicht alleine lassen möchte? Was können wir tun, wenn beobachtet wird, dass das Tier nicht artgerecht gehalten wird und jedoch die Betreuungsbeziehung zu der hilfesuchenden Person nicht gefährden darf? Eine direkte Ansprache der Bedenken könnte aufgrund der oft emotionalen Verstrickung der Tier-Mensch-Beziehung zu einem Kontaktabbruch und damit zur Beendigung der Unterstützungsleistung führen. Hiermit wäre weder der hilfesuchenden Person noch dem Tier geholfen.

Die Expertise für artgerechte Haltung von Haustieren und Tierwohl ist nicht Teil einer regulären psychosozialen Ausbildung. Ebenso fehlt es an Informationsquellen und Beratungsangeboten für Fachkräfte zu diesem Spannungsfeld.

Tiere sind auch laut der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit (ICF) als Kontextfaktoren benannt. Tiere können sich demnach positiv wie auch negativ auf unsere funktionale Gesundheit auswirken. Unser Ziel war es demnach das Thema „Haustiere von Menschen in der Eingliederungshilfe“ möglichst ganzheitlich zu betrachten.

Auf dieser Grundlage haben 2022 wir gemeinsam mit dem Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt am Main den Arbeitskreis ‚Kontextfaktor Haustier‘ ins Leben gerufen. In der Kooperation mit anderen Trägern der Eingliederungshilfe, Genesungsbegleiter:innen und Betroffenen diskutieren wir mögliche Best-Practice Lösungen mit dem Ziel Barrieren für die Tierhaltung von Menschen mit Behinderung zu senken.

Ein erstes Ergebnis konnte der Arbeitskreis bereits erzielen und umsetzen. Um Fachkräfte und Menschen mit Behinderung in der Region Frankfurt am Main in Tierwohl- und Tiergesundheitsfragen zu unterstützen, steht ab September 2023 Frau Murza vom Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Frankfurt zur Verfügung. Als medizinische und tiermedizinische Fachangestellte kann sie auf der Ebene der Tiergesund sowie der psychosozialen Ebene beraten.

Laura Murza mit Hund auf einem Waldweg



Laura Murza, Gesundheitsamt Frankfurt a.M.

Tel.: 069 212 31094

Mail: laura.murza@stadt-frankfurt.de

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