FIP-INSTITUT

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Fachtagung zur sozialen Teilhabe: Innovationen und Chancen des BTHG

Am 15. November fand die 22. bundesweite Fachtagung des Bundesverbandes Privater Anbieter sozialer Dienstleistungen e.V. (bpa) in Berlin statt. Der bpa, mit über 14.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland, bot eine Plattform für Expert:innen aus Politik, Wissenschaft und Praxis, um über den Umsetzungsstand des Bundesteilhabegesetzes zu diskutieren.

Olaf Kretschmer am Vortragspult auf der 22. Fachtagung des bpa

Unser Geschäftsführer, Olaf Kretschmer, hielt einen inspirierenden Vortrag zum Thema „Sozialräume öffnen – Menschen verbinden und verselbständigen“. Mit seiner These „SOLUTIONS ARE EXPENSIVE – AN AURA IS PRICELESS“ nahm er die Zuhörenden mit auf den innovativen und erfolgreichen Weg des FIP. Er zeigte auf, wie die Chancen des BTHG für eine personzentrierte, humanistische und effiziente Leistungserbringung genutzt werden können.

Dabei wurden wissenschaftliche, formaljuristische und fachliche Teilhabeaspekte stringent in seiner Organisation umgesetzt. So entstanden beispielsweise einzelne Teilhabebereiche und eine Struktur für die Partizipation von Klient:innen. Olaf Kretschmer betonte, dass diese Erfolge nur möglich sind, wenn auch alle Mitarbeitenden teilhaben können. Er berichtete über das umfassende People & Culture-Konzept, dass unter anderem das FIP zu einer hoch attraktiven Arbeitgeberin gemacht hat, mit sehr hohen Zahlen von Bewerber:innen und Einstellungen.

Zusammenfassung des Vortrags

Olaf Kretschmer, der Gründer des FIP Frankfurter Privatinstitutes für Psychische Gesundheit Teilhabe GmbH, präsentierte beeindruckende Einblicke in die Aktivitäten und die Ausrichtung seines Instituts, das 64 akademische Fachkräfte beschäftigt, um die psychische Gesundheit im Rhein-Main-Gebiet zu fördern.

Im Verlauf seines Vortrags betonte er die Vorteile, die privatgewerbliche Anbieter in der psychosozialen Arbeit haben, insbesondere ihre Fähigkeit, flexibler und schneller auf sich verändernde Bedürfnisse der Klient:innen zu reagieren im Vergleich zu kirchlichen oder kommunalen Trägern.

Ein zentraler Punkt des Vortrags war die innovative Methodik zur aktivierten Teilhabe, die in Vorbereitung auf das Bundesteilhabegesetz (BTHG) entwickelt wurde. Kretschmer stellte fest, dass nur die Klient:innen, die aktiv in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, echte Zufriedenheit in ihrer Teilhabe erfahren können. Durch partizipative Ansätze untersucht das Institut die tatsächlichen Bedarfe der Klient:innen und schuf somit eine Grundlage für die Weiterentwicklung der Angebote.

Im Rahmen der Analyse der Teilhabe-Bedarfe wurden vier zentrale Bereiche identifiziert, die für die Klient:innen von Bedeutung sind: Arbeit und Beschäftigung, Natur und Umwelt, Kultur und Politik sowie Wohnen und Umfeld. Dieser Perspektivwechsel, der vom Institut angestoßen wurde, verändert das Selbstverständnis der Hilfsinstitutionen und lenkt den Fokus auf die formulierten Bedürfnisse der Betroffenen.

Um den neuen Teilhabebedarf gerecht zu werden, initiierte Kretschmer einen internen Recruitingprozess, um Teilhabemanager:innen zu finden. Diese sollen nicht nur als Ansprechpartner:innen fungieren, sondern auch die Interessen und Wünsche der Klient:innen aktiv vertreten. Ein wichtiges Anliegen ist es, unsichtbare Barrieren sichtbar zu machen und die konkreten Bedürfnisse der Klient:innen in den Mittelpunkt zu rücken.

Regelmäßige Veranstaltungen, wie die „Gestaltungsspielräume“ und die Anwendung der Fishbowl-Methode, fördern die Interaktion zwischen Klient:innen und Mitarbeitenden und ermutigen zur aktiven Mitsprache der Klient:innen in der Planung der Angebote. Diese Veranstaltungen sind nicht nur eine Plattform für Rückmeldungen, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl und die Bindung innerhalb der Gruppe.

Kretschmer erläuterte die Vielfalt der Begegnungsangebote des Instituts, die von kreativen Workshops bis hin zu sportlichen Aktivitäten reichen. Solche Angebote, wie tiergestützte Therapie und Gruppenaktivitäten wie „Pen & Paper“, tragen zur Selbstständigkeit und Netzwerkbildung der Teilnehmer:innen bei.

Ein weiteres zentrales Thema war die Mitarbeitendeneinbindung. Kretschmer betonte, dass ein starkes Personalmanagement sowie Maßnahmen zur Wertschätzung der Mitarbeitenden entscheidend sind, um die Fluktuation zu verringern und neue Talente zu gewinnen. Bereits während des Onboardings wird auf einen guten zwischenmenschlichen Umgang und fachliche Ansprache geachtet. Das Leitbild der Organisation wird kontinuierlich an die Werte und Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasst.

In Bezug auf die interne Vision des Instituts erwähnte Kretschmer die neuen Büroräume und den damit verbundenen transparenten und einbeziehenden Entwicklungsprozess, der dazu dient, Ängste und Widerstände innerhalb des Teams abzubauen.

Im Fazit stellte Kretschmer die These auf, dass die Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Beteiligten sowie ein offener und empathischer Umgang mit Veränderungen entscheidend für die erfolgreiche Teilhabe und Mitarbeitereinbindung sind. Er schloss seine Präsentation mit dem Appell an das Publikum, Fragen zu stellen und Feedback zu geben, und bedankte sich herzlich für die Aufmerksamkeit.